„Poor Leno“, „Eple“ – die Remixe dieser Röyksopp-Stücke konnten in den vergangenen Jahren in puncto Präsenz kaum überboten werden. Das Album „Melody A.M.“ ein Millionenseller. Jetzt „ The Understanding“. Das Zweite. Das oft schwierigste. Die Meister des eleganten Abflugs, des Jute-Raves haben ihr Tongewand modifiziert. Die gern genommene Richtung Singer/Songwriter eingeschlagen, ohne die bewährten Mittel in der Biotonne zu entsorgen. Mithin hat man dadurch den Eindruck, dass so die Musik gewinnt. Die Füße im Club. Der Kopf in Chartregionen gereckt. Die Singleauskopplung „Only This Moment“ manifestiert das. Süß, zugänglich, klug produziert, musikalisch auf der Höhe der Zeit. Überhaupt: Röyksopp schleifen sperrige Sounds und Songs. „49 Percent“ oder „Sombre Detune“ beginnen gebrochen, grummelig, driften dann aber in die sonnige Unendlichkeit eines Honigfasses. Alles recht schwebend, etliche Stile aufnehmend, dennoch sich treu bleibend. Wird „The Understanding“ Konsensplatte Nummer zwei? Drücken wir mal die Daumen, dass Röyksopp die Charts den Klauen des Plastepops entreißen.