Juan MacLean wirkte immer ein bisschen wie der böse Bube im DFA-Camp. Während James Murphy als Kunstschüler durchginge und Tim Goldsworthy der Studio-Nerd ist, hat MacLean etwas von jenen Typen in College-Jacke und verbeultem Cabrio, vor denen die Mütter ihre Töchter warnen. Der Kerl kann aber auch anders. The Future Will Come ist sein Tribut an The Human League. Und zwar nicht an die Band aus der Phase von „Being Boiled“, die ja bereits hinlänglich ausgeschlachtet wurde, sondern an jene aus der Zeit von Dare. Dazu holte sich der Mann mit der Footballer-Statur Nancy Whang an seine Seite, die ihre Stimme sonst (vor allem auf Tour) dem LCD Soundsystem leiht. Ins Studio beförderte er zudem noch die Holy-Ghost!-Jungs sowie den Drummer Jerry Fuchs. Juan MacLean und Human League? Ein gewagtes Unterfangen? Gehobene Augenbrauen können sich wieder senken. Konzeptalben können gutgehen. Es hat funktioniert. Das wiederkehrende Duett von Nancy und Juan als Balanceact stürzt zu keiner Zeit ab. Melancholische Stücke wie „The Station“ reichen sogar verdammt nah an die Vorbilder ran. Und wer das wahrlich fröhliche „Happy House“ als Pendant zu „Don’t You Want Me“ sehen möchte – bitteschön. Ein Himmel voller Synth-Pop-Geigen.