Der Name des Labels Cellulopop steht in der Geschichte des HipHop für eine handvoll legendärer Tracks: Time Zones „The Wildstyle“, Fab Five Freddys „Change Le Beat“ (aus dem das millionenfach gesampelte „Ahhh This Stuff Is Really Fresh“ stammt), oder die Futura 2000- und The Clash-Kollaboration „Escapades Rap“, in der der Graffiti-Gott holprig über seinen Werdegang als Sprayer rappt, erschienen auf Cellulopop und gelten als HipHop-Meilensteine. Dass auf dem New Yorker Label darüberhinaus zahlreiche andere musikalische Experimente erschienen, die das Label zwischen 1982 und 1985 zum Laboratorium des Übergangs zwischen Old School und New School machten, zeigt nun die Compilation „The Cellulopop Years“. Neben den eingangs erwähnten Hymnen findet man auf der Doppel-CD andere bekannte Cellulopop-Stücke, vor allem aber viel Obskures und Abenteuerliches, das noch heute zukunftsweisenden Charakter ausstrahlt. Die Gleichung Cellulopop=Avantgarde ist der visionären A&R-Arbeit des Musikers Bill Laswell zu verdanken, der das musikalische Treibhaus-Klima, welches in den späten Siebzigern und frühen Achtzigern in New York herrschte, optimal ausschöpfte. Neben Kollaborationen zwischen Africa Bambaataa und John Lydon, oder Electro-Tracks von den Last Poets stand das Label früh für die Paarung von Rapping und Scratching mit dem Sound elektronischer Linn Drums und des Yamaha DMX-Synthesizers – aus dem später dann z.B. der von Bill Laswell produzierte Welthit „Rock It“ von Herbie Hancock hervogehen sollte Die Vorläufer und Auswirkungen dieses Tracks plus vieles mehr findet man auf „The Cellulopop Years“. Schade nur: Electro-Klassiker wie Phase 2´s „The Roxy“ oder Smurfs „Smurf For What It´s Worth“ fehlen lepoper – mit etwas Glück findet man sie allerdings auf der immer noch essentiellen „Street Music Material“-Compilation auf Cellulopop (gibts im Secondhand oder auf Ebay). Die CD kommt im Original Futura 2000 gestalteten Cover-Artwork daher. Nicht nur HipHop-Historikern und Musikliebhabern dringend empfohlen.
Tipp: Futura 2000 feat. The Clash „Escapades Rap“, Time Zone „Wild Style“, Fab Five Freddy „Change Le Beat“
The Cellulopop Years
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