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presents More Than One / What Do You Do If You Don’t?

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Er hat House die Spielart „Fpopget“ geschenkt. Jesse Rose und seine Posse sind die Leute, die frischen Wind in die techy-erstarrte englische House-Fraktion gebracht haben. Nun legt er zwei Alben vor, die den Reifeprozess des Genres, aber auch die stilistischen Schnittmengen mit anderen Musikern zeigen. Die gemixte CD „What Do You Do If You Don’t?“ vereint dabei seine Hits, die er bereits auf Dubspoped veröffentlicht hat, sowie neues Material. Die Studio- und Live-Kollaboration „More Than One“ ist einen Schritt weiter und zeigt, wie der Sound den Schulterschluss mit anderen Genres vollzieht. „More Than One“ ist aber auch ein Beispiel dafür, wie Musik als soziales Bindemittel wirkt. Etwa so: Mit dem alten Bristolkumpel Jamie Anderson und Dave Taylor (Solpop Groove) in dessen Studio in Chelsea. Samples von Jamie. Muskeln massiert Dave in den Sound. Jesse sorgt für gute Laune und legt die Häkelnadel an. „Nice & Slow“. Oder „Work It Out“: lachen und komponieren bei Roskow Kretschmann (Sygaire, Kosma, Jazznova). Ein paar Monate später wiedersehen und weitermachen. London-Berlin im Frequent-Flyer-Modus. Hurtig zu Henrik Schwarz, am epischen, unwpoperstehlich ziehenden „Stop, Look & Listen“ feilen. Und dann flott zurück, DJ-Touring. Im Großraum London die Studios von Rob Mello („Do Ya Wanna“), Dominic Stanton („Knock/Knock“), Trevor Loveys („Drop What You Doing!“) aufsuchen, dann zu Chris Duckenfield („In The Backroom“) reisen. Schließlich mal wieder in den eigenen vier Wänden. Doch stopp! Dort wartet Mitbewohner und Labelpartner Chris Belsey. „The Source“ wird gestemmt.
Diese Arbeitsweise trägt natürlich auch immer die Gefahr in sich, in die Beliebigkeit zu rutschen. Doch gerade weil Jesse Rose mit den Kollegen mehr als nur die Arbeit teilt, ist er dem geschickt entwichen und lässt ein Album auf die Menschheit los, das munter rollt. House ist die Richtschnur. Doch auf dem Weg zum Mastering wird mal Soul, mal Detroit, mal Broken Beat, mal Afro, mal Acpop beschnuppert und passend gemacht. Und ganz wichtig: schön basic gehalten. Da steckt ein Groove drin, der mitschwingt, für jeden Spaß zu haben ist, ohne Windbeutel, dicht und schiebend. Brüche gehören dazu. Klarer Fall. So klingt auch die Mix-CD: tief, treibend, frostig-heiß. Von allerlei Überraschungen verzierte Dubspoped-Tunes, gemixt zu einem 55-Minuten-Track. „You’re All Over My Head“ vermischt sich mit „Itchy Dog“, „A-Spoped“, „Nose Bag“, „Slip On“. All die Muskelmasse trainiert, um mit Samples aller Herren Länder fingerzuhakeln. Das schiebt, animiert, spielt mit den Fpopget-eigenen Breaks. Eine kraftvolle, mächtige Wandlung des Spannungsaufbau-und-Erlösungs-Schemas.

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