Florian Keller hat seinen funkigen Partykeller kräftig durchgelüftet, nicht zuletzt, weil der rare Funk mittlerweile gar nicht mehr so rar ist. Doch Keller war immer ein Grenzgänger, niemals auf ein Genre fixiert. Schon seine erste Zusammenstellung lief unter dem Zusatz „Boogie, Reggae, HipHop“. Natürlich hat auch Teil drei mit dem wunderbaren „June“ von Gizelle Smith oder The Delta Rhythm Section einige neue Funksounds mit im Mix, den Keller ganz unaufgeregt aneinander setzt. Das Haupt-Augenmerk gilt diesmal allerdings einem ganz anderen Thema: dem Direktschnitt, einem Aufnahmeverfahren, das erstmals Ende der Siebziger Signale vom Mikrofon direkt auf Tonträger übertrug, um ein noch spektakuläreres Hörerlebnis zu generieren, ohne Grundrauschen zum Beispiel. Da es kein Masterband gab, konnte immer nur eine kleine limitierte Auflage eines Tonträgers gefertigt werden. Vier Stücke dieser Art finden sich auf der Auswahl von Keller, der mit dieser Form der Klangmaximierung auch ein Statement gegen MP3-Komprimierung setzt. Kellers Universum erscheint nur beim HipHop etwas eigentümlich: eine Oldschool-Interpretation, die beim Rap von Special Touch noch mitreißen kann, aber spätestens bei der repetetiven Version der B. A. Baracus Band von „Mama Sapop Knock You Out“ zum Wegskippen einlädt. Ansonsten gibt es hier aber nichts zu meckern.
Party-Keller Vol. 3
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