Mit einer ganz besonderen Bedingungslosigkeit fordert der Berliner DJ Naughty Party jenseits aller Kompromisse ein. Stilistisch bespielt er sämtliche Bühnen zwischen Techno, Trance und Electro, oft zeichneten sich seine Produktionen durch einen bestimmten Überbietungsgestus aus. Auf seinem zweiten Album Pagliaccio setzt er sich mit House auseinander. Die Tracks sind überraschend oldschoolig, Naughty knüpft an keinen der gerade angesagten House-Stile an. Treibenden, wogenden Deephouse-Grooves setzt er peitschende, geloopte Beats entgegen und warmen, wohligen Akkorden schrille, abrupte Klänge. Verglichen mit früheren Produktionen von ihm ist auf Pagliaccio eine angenehme Nüchternheit eingekehrt. Die lockeren, aber doch zielsicheren Grooves bilden das Zentrum der Stücke, seine epischen Klangerzählungen tauchen nur noch in fragmentierter Form auf. Diese Tracks geben sich nicht wie frühere Produktionen als bekokste Heilsbringer, Naughty scheint so etwas wie eine innere Ruhe gefunden zu haben.