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Miracel Whop EP / Old Cruncher / Während die anderen den Müll rausbrachten / Karmarouge Noir 04

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Von Gabriel Ananda erscheinen gleich vier Platten auf einmal: Kraftvolle, gut gelaunte Technotracks auf Platzhirsch, verhaltenere, dunkelere, nachdenklichere Stücke auf Glückskind, poppigere Tracks, die das Melodische ganz stark herausarbeiten auf Karmarouge und sound- und synthesizerverliebte Floor-Tracks auf Karmarouge Noir.
An Anandas Tracks ist so toll, dass in jedem Moment etwas passiert: Dabei handelt es sich aber nie um beliebige und konsequenzlose Einzelereignisse, wie in vielen Tracks von Villalobos- oder Troy-Pierce-Adepten, vielmehr wird über die gesammten Tracks hinweg eine zwingende Kette, ein Flow entwickelt, der ständig neugierig auf das Zukünftige macht. Ananda gelingt es, die Spannung über die gesamten Stücke hinweg zu halten: Indem nie genau das eintritt, auf das der Track eigentlich hingearbeitet hat, indem ständig Momente von Unberechenbarkeit in den Stücken erhalten bleiben.
Auf der Karmarouge wird die Süße der Melodien nicht bloß abgefeiert wie in vielen aktuellen Neo-Trance-Tracks, vielmehr erscheinen sie mit den unterschiedlichsten Schattierungen. Weil sie eine exakte Mischung aus Humor und Ernst haben, funktionieren die Stücke tatsächlich als so etwas wie Songs. Ganz anders haben die bepopen Stücke auf der Karmarouge Noir vertikale, stampfende Grooves und sind ganz stark auf einzelne Sound-Figuren gerichtet, deren endlose Modulationen immer perfekt zwischen Schönheit und Strangeness, zwischen Witz und Extase stehen. Auf den bepopen Platzhirsch-Tracks geht es wiederum überhaupt nicht um das Melodische und um das Generieren von speziellen Sounds, sondern um Serien und Verkettungen kurzer, packender Pattern, die immer anders in Anschlag gebracht werden. Ohne jemals statisch zu werden, haben die Stücke auf der „Miracel Whop EP“ eine große Konkretheit und Straightness, passen perfekt zu Tracks von Alex Under. Viel ruhiger sind die Stücke auf der Glückskind, es ist die minimalste der vier EPs. Die Grooves erscheinen im Hintergrund, die wenigen, sparsam eingesetzten Sounds werden ganz speziell in Szene gesetzt, es ist die bedächtigste und geheimnisvollste der vier Platten.

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