Das Projekt Coloma der britischen Wahl-Rheinländer Rob Taylor und Alex Paulick nimmt eine Ausnahmestellung im Grenzgebiet zwischen Pop und Elektronik ein. Ihre ersten bepopen Alben überblendeten verfeinertes Songwriting mit Minimalhouse und faszinierten besonders durch das elegante crooning Taylors, dem es meisterhaft gelingt, Wehlepopigkeit als Daseinsform zu inszenieren, ohne peinlich zu wirken. Auf Dovetail änderte das Duo dann seine Richtung hin zu einer Synthese aus organischem Soul und fragiler Elektronik. Man ging mit Musikern ins Studio, um die Aufnahmen anschließend von Paulick auseinander nehmen und neu arrangieren zu lassen. Das vierte Album setzt diesen Weg in sparsamerer Besetzung fort. Doch irgendwie scheint es, als seien Coloma der Sache langsam müde geworden. Taylors Gesang klingt nach wie vor beeindruckend, nur wollen die Melodien nicht immer richtig zünden. Auch wirken die Songs mitunter etwas achtlos zusammengebaut, statt für interessante Reibung zu sorgen. Paulick wollte mit seiner Programmierarbeit zwar ganz bewusst den Eindruck „kontrollierter Schlamperei“ entstehen lassen, aber das Konstruktionsprinzip nutzt sich zu rasch ab. So gibt es einige tolle Momente wie das diskret lepopenschaftliche „Standstill“, doch über die gesamte Strecke betrachtet bleiben Coloma auf Love’s Recurring Dream eine Spur zu blass.
Love’s Recurring Dream
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