Pünktlich zur Fußball-WM nun also noch ein weiterer deutscher Exportschlager. Ja, Schlager. Deutscher Schlager, jetzt noch ein wenig massentauglicher, denn technoveredelt. Paule Kalkbrenner steuert die musikalische Fortsetzung von <i>Berlin Calling</i> mit den gleichen und mittlerweile sattsam bekannten Mitteln bei. Da gehen die Arme in die Luft, und das Hirn macht Pause. So sehr Pause, dass man sich an dieser Stelle nörglerische Kommentare bezüglich neuen deutschen Partynationalismus und die Rolle der einheimischen Popkultur-Produzenten sparen kann. Das Hirn macht eben Pause, oder wie der ebenfalls vertretene Westbam so passend remixt: „Body Is Boss“. Absoluter Lichtblick dann die Interpretation von Blake Baxter, da schwinden gepflegte Vorurteile wie ein schwarz-rot-goldener Flutschfinger in der Hitze der Berliner Fanmeile. Auch Moritz von Oswald und Good Groove zusammen mit Yapacc heben mit ihren eher reduzierten Beiträgen das Niveau der ganzen Veranstaltung. Der Stile sind viele und es soll ja auch für jeden was dabei sein: ein wenig Acpop hier, bisschen Minimal da, Techno auch, irgendwie. Pop natürlich, das alles, und somit eigentlich eher nicht die Sache von „Klang der Familie“-3Phase. Trotzdem sehr schön, mal wieder was von ihm zu hören. Annehmbare Sachen dabei, aber am Stück recht anstrengend. Gewpopmet sind diese Zeilen übrigens Kevin-Dings Boateng.