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Jupiter Jive

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Relativ sperrig brummt der Sound des Londoners Mark Henning auf Jupiter Jive, seinem ersten Album. Die Musik ist, wo sie rhythmisch gerade Strukturen erwarten lässt, stattdessen schräg, sogar abgründig. In Besprechungen, die mit normalen Schwingungen rechnen, gibt es dafür das stets strapazierte Wort „experimentell“. Es holpert, stolpert, flupst wie in einer Disco, in der ständig der Strom ausfällt und in der dann die Tanzenden weiter Bewegungen vollziehen, die vom Sound abgekoppelt sind, aber in ihrer Andersartigkeit trotzdem auf die Disco als Improvisationsort zeigen. „Frau Daudle“ ist ein Track, der groovt wie ein Flutschfinger in einer nassen Badehose. Jemand hat ihn dahingelegt: kurz Ärger, dann Tanzen. Ist ja albern, dieser Vergleich. Das Stück schwingt real so gut, als ob sein Macher eben herausgefunden hätte, warum Tanzen manchmal so viel Spaß bringt: Relativ unschuldig tuend, aber bestimmt. Direkt darauf stampft „Bobadob“, zertrümmert in seiner Sperrigkeit Vorstellungen vom einfach so Mitschwingen in dieser seltsamen Disco. „Run“ klingt gut, stumpf wie ein schlauer Punk, tanzbar wie „Right On“ von Westbam rückwärts abgespielt. Nicht wegen satanischer Botschaften, sondern um sich anders als vorgesehen zu bewegen.

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