Man kennt das aus der Schule oder dem Sportverein: Wenn zu viele gleich alte, gleich große Gleichnamige da sind, fängt es mit dem Durchnummerieren an. Dann ist man irgendwann nur mehr „Leon 4“ oder „Paula 3“. Also, im großen Ganzen gesehen, nur mehr so ein bisschen maschinell indivpopuell und deswegen ein bisschen traurig. Ganz anders <i>Jack 2</i>. Er ist einer, der auf Indivpopualismus scheißt, der genau so sein will, wie es andere vor ihm waren. Einer, der die altbekannten Parolen seines Namensvetters – „Jack this house“, „I like your body“, „Let’s get high“ – daher mit nobler Zurückhaltung in den vocoderisierten Mund nimmt und sein Wissen um die revolutionäre Krassheit dieser Musik namens House seltsam unenthusiastisch rüberbringt. Respekt gebietet Zurückhaltung. Wie heftig die Hi-hats auch peitschen mögen, wie unerbittlich stoisch die Sequencersteps auch durchlaufen, wie illusionslos die Claps und Basslines Dienst nach Vorschrift tun – sie erzählen zugleich immer vom Wissen darum, in der falschen Zeit im falschen Körper zu stecken. Also vom Ursprung großer romantischer Geschichten. Und genau daraus zieht <i>Jack 2</i> seinen Charme.