Ian Pooley stand bereits des Öfteren im Verdacht, langweilige Blaupausen von Endneunziger-Housetunes zu vervielfältigen. Doch gleich zu Anfang seines neuen Albums bringt er diese Kritiker zum Schweigen: „5am“ hat mit einer treibenden, brasilianischen Perkussion und rhythmischen Rhodes-Akkorden das Potenzial zum diesjährigen Sommerhit. Danach verliert sich In Other Words zwischen warmen Flächen und trocken kickendem Bass, zwischen futuristischem Soul und Discohouse oft in Beliebigkeit. Aber genauso oft experimentiert Pooley mit anderen Stilen und entwickelt interessante Ansätze. So auch in „Steppin Out“, das mit Funkbass, Sprechgesang und einem gewagten Break an eine weniger raue Variante von The Streets erinnert. „Learn“ mit Robert Owens am Mikrofon ist traditionalistischer New-York-House, jedoch angereichert mit einem knarzigen Electrobass, und „Do The Thang“ kommt mit einem hektischen Shufflebeat angenehm verschroben daher.
In Other Words ist kein Konzeptalbum, mit dem Ian Pooley versucht, seinen eigenen Stil weiter auszuformulieren. Mit Anleihen an Neosoul, Funk, Chicago House, New Yorker Deepness und britischer Disco ist es eher eine Kollage, Pooleys Sicht auf die elektronische Musik der vergangenen vier Jahre. Mit anderen Worten: Ein Mix aus groovender Blaupause und gelungenem Experiment.
In Other Words
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