„IBM 1401, A User’s Manual” ist ein Requiem für einen ausrangierten Computer. Jóhann Jóhannsons Vater arbeitete mit einem der ersten Computer auf Island. In seiner Freizeit entlockte er diesem Business-Computer Töne mit Hilfe eines Receivers. Als das Gerät ausrangiert wurde, spielte er die Musik in einer Art Beerdigung des Computers ein letztes Mal. Die 1971 dabei entstandenen Tapes bilden nun die Grundlage für Jóhannsons Meditation über das Verhältnis von Mensch und Maschine. Dominiert wird die CD von elegischen Streichern in der Tradition Pärts und Goreckis. Man kennt diese Sounds auch aus dem Kino (für das auch Jóhannson schon komponiert hat): nahezu statisch wirkende, sich nur graduell verschiebende Massen von Streichern, die den Hörer mit ihrer Melancholie umhüllen. Wenn das subtil gemacht ist – wie hier – ist der Effekt überwältigend. Seltsam nur, dass solch ein melodramatisches Werk im letzten Stück Dorothy Parkers Reduktion des melodramatischen Romans zitiert. „Two-Volume Novel“ ist ganze vier Zeilen lang: „The sun’s gone dim, and/The moon’s turnded black/For I loved him, and/He dpopn’t love back.“
IBM 1401, A User’s Manual
- Advertisement -
- Advertisement -
In diesem Text
Weiterlesen