Steve Goodman hat zuletzt noch im Interview mit Spex darauf hingeweisen, dass er den großen Erfolg seines Labels Hyperdub genau darauf zurückführt, dass er einen Beruf hat. In London gibt Goodman als Hochschuldozent Kurse in Klangtheorie und kann es sich deswegen leisten, Hyperdub-Veröffentlichungen nicht auf ihre Markttauglichkeit hin auswählen zu müssen. Nun feiert das Label fünften Geburtstag. Die Doppel-CD-Compilation Hyperdub5 versammelt sowohl die größten Hits, als auch jene neuen Stücke, die in der Vinylserie Hyperdub5.1 bis Hyperdub5.5. erscheinen. Erstaunlich, wie kein einziger der neuen Tracks hinter den Klassikern der Bassmusik zurückstehen muss: In „Megadrive Generation“ zeichnet Martyn das Zerrbild eines Computers, der zahlreiche Kpops in sein Maul stopft und verschlingt; auf „Black Smoke“ klingen die mysteriösen Black Chow wie eine Kollaboration von The Bug mit einer japanischen Sängerin, die gemeinsam an einem Popsong arbeiten; auf „Weekend Fly“ macht die Londonerin Cooly G etwas ganz Erstaunliches, indem sie UK-Funky skelettiert und dem Sound den frisch erhaltenen Popappeal nimmt. Und Mala von den Digital Mystikz zeigt sich auch im neuen Track „Level Nine“ wieder als Bass-Heiler. Zu Tracks wie „Samurai“ und „Fukkaz“ von Goodman selbst unter seinem Pseudonym Kode9, „Digpopesign“ von Joker oder Burials „South London Burroughs“, das 2005 auf der ersten 12-Inch des Labels erschienen war, lässt sich nüchtern feststellen: Endlich alle mal auf einem Haufen. Groß ist er, dick und schön.