Sein Beitrag zur <i>DJ-Kicks</i>-Reihe sei ein Beispiel für seine aktuellen DJ-Sets, wird Kode9 im Waschzettel der Plattenfirma zitiert. Der Hyperdub-Boss wählt damit einen anderen Ansatz als viele der in der Reihe vertretenen Künstler, die das Format dafür nutzen, die Lieblingsklassiker ihrer Plattensammlung zu mischen. Im Fall von Kode9 ist es nur konsequent, ein anderes Konzept zu wählen – sieht sich der Londoner Bassmusik-Impresario doch als Botschafter der britischen Dance-Kultur, die er der Welt in allen aktuellen Facetten näherbringen möchte. Die Auswahl der Tracks ist – dem Image von Kode9 als Trendsetter entsprechend – souverän und deckt im ersten Teil UK-Funky ab, ehe ein Zwischenteil mit verspulten R’n’B-Tracks zu Dubstep und Grime überleitet. Allein wegen der bisher unveröffentlichte Stücke von Kode9 selbst wäre die Anschaffung der CD schon eine Überlegung wert. Auszusetzen ist jedoch, dass der Mix – der lobenswerterweise mit Plattenspielern aufgenommen wurde – hastig produziert wirkt und einige Übergänge etwas holprig klingen. Auch deshalb fehlt dieser <i>DJ-Kicks</i>-CD das Zeug zum zeitlosen Klassiker – einen spannenden und ambitionierten Mix bietet sie jedoch allemal.