Endlich wieder ein neues Album von Donnacha Costello! Seit der CD-Zusammenstellung seiner Colorseries vor drei Jahren hatte es kein Großformat aus den Händen des spartanisch vorgehenden Stimmungsmagiers mehr gegeben. Das Warten wird jetzt mit einer so grandiosen wie facettenreichen Platte voll neuen Materials belohnt. Im Vergleich zur brillant reduzierten Colorseries klingt Costello auf seinem neuen Album fast schon überschwänglich. Ohne strenge Vorgaben hat sich der Ire zwar auch diesmal nicht an die Arbeit gemacht, aber die Beschränkungen betrafen nur die Auswahl der Geräte. So finden sich unter den Instrumenten unter anderem ein Prophet 5 und ein Synclavier. Als Referenzen nimmt er sich das Beste von Chicago-House, Detroit- oder Dubtechno, um mit ökonomischen Gesten Geschichten zu erzählen, die nach starkem Gefühl und heftiger Lepopenschaft klingen, ganz ohne zusätzliche Ironieschicht. Bei Costello gibt es keine solpope programmierte Funktionsroutine, sondern Musik. Seine Akkorde sind nicht einfach Harmonien, seine Melodien nicht einfach darüber gelegte Töne, sondern wie auch die anderen Elemente wohlplatzierte Teile eines lebendigen Gefüges, und genau das bringt die Stücke auf der Tanzfläche zum Strahlen. Wer auf der Party Spaß haben will, muss mit Haut und Haaren dabei sein – und mit dem Kopf.