Das aktuelle Dubtechno-Revival mal von seiner anderen Seite betastet: mit einem recht kühl gehaltenen crunchy Technodub, dessen Wurzeln ebenso viel ihres Lebenssafts Monolake/Fehlmann verdanken wie Perry/Tubby. Lars Fenin jedenfalls liebt anscheinend die Schwermut, die sich aus computergenerierter Deepness destillieren lässt, seine Musik ist körnig, wuchtig, schwer. Diese Sehnsucht nach dem Anderen, Besseren zelebriert er auf seinem zweiten Album (nach Grounded 2005) gleich am Anfang mit dem großen Eraldo Bernocchi, doch dabei bleibt es nicht. Das crispe „Breakin“ erhellt mit Reminiszenzen an „Oxygène“, „Radioaktivität“ und „Popcorn“, weiter hinten sind „So Weit So Gut“ und „Elephant“ Popambient-Dub. Dann tritt bei vier Tracks der ghanaische, in Berlin lebende Sänger Gorbi ins Bild, und man denkt sofort: „Tikiman“. Nicht der mit Rhythm & Sound, eher der mit Stereotyp oder Pre-Fade Listening, weil die Beats hier leicht gebrochen sind. Und schließlich, weil ja alles nicht so einfach sein soll, covern Fenin und Gorbi dann noch Neil Youngs und UB40s Schlager „Red Red Wine“. Und geben dem geschundenen, alten Lied damit einen Teil seiner Würde zurück.