Kaum zu glauben, dass <i>Analog Aquarium</i> tatsächlich Rick Wilhites erste LP ist. Sein Debüt als Produzent gab „The Godson“ schließlich bereits 1996. In den Jahren darauf machte er sich alleine oder an der Seite von Motorcity-Legenden wie Moodymann, Theo Parrish und Marcellus Pittman dank einer überschaubaren Anzahl von grandiosen Maxis einen festen Namen unter Detroit-Nerds und Vinyl-Junkies. Zu wirklichem Starruhm brachte es Wilhite im Gegensatz zu seinen Weggefährten aber nie. Und auch <i>Analog Aquarium</i> wird daran vermutlich nichts ändern. Denn selbst wenn allerorts seit Jahren die große House-Rennaissance heraufbeschworen wird, entsprechen die zehn Tracks einfach zu wenig dem funktionalen Anspruch großer Tanzflächen. Vielmehr wirkt das Album wie aus einer experimentellen Jam-Session heraus entstanden, wofür nicht zuletzt die gemeinschaftlichen Produktionen mit Osunlade, Billy Love oder eben Marcellus Pittman und Theo Parrish verantwortlich sind. <i>Analog Aquarium</i> atmet freigeistig mit jedem Takt den Maschinensound von Detroit ebenso wie den Soul und Groove alter Motown- und Jazzplatten und entpuppt sich dabei trotz oder gerade wegen seiner fehlenden Geradlinigkeit als hochmusikalisches Künstleralbum und zeitloses Meisterwerk zugleich.