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LOCUSSOLUS Locussolus – The Album (International Feel)

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Die Vita von Harvey William Bassett, besser bekannt als DJ Harvey, ist an Anekdötchen und Geschichten reich. Insofern kann man es verstehen, wenn das in Uruguay beheimatete Label International Feel für die Presseinformationen zum neuen Harvey-Projekt Locussolus diese in aller Ausführlichkeit Revue passieren lässt – von seinem Resident-DJ-Job im Londoner Club Ministry Of Sound vor zwanzig Jahren bis hin zur Phase in Kalifornien und zu seinem Projekt Map Of Africa. Nachdem Harvey 2007 gemeinsam mit Thomas Bullock von Rub’N’Tug ein Album zwischen Disco und Rock aufgenommen hatte, trat der Engländer praktisch nicht mehr als Produzent in Erscheinung – bis zum letzten Jahr, als die erste Locussolus-Maxi erschien. Locussolus: Das steht für einen abgelegenen Ort. Doch musikalisch ist der Engländer mit seinen neuen Tracks gar nicht so weit draußen. Die bisher veröffentlichten Maxis, hier als Album zusammengefasst und ergänzt um ein bislang nicht erhältliches Stück, sowie neue Remixe von Andrew Weatherall, Prins Thomas & Lindstrøm, The Emperor Machine und Harvey selbst, gehen von der Sound-Ästhetik her weit in die neunziger Jahre zurück. Stellenweise fühlt man sich zurückversetzt in jene Zeit, als Andrew Weatherall mit seiner Arbeit für Primal Screams Screamadelica oder mit Sabres Of Paradise Maßstäbe setzte. „Bloodbath“, das einzige neue Stück des Albums, steht mit seiner Melange aus Techno, Dub und Rock gewissermaßen stellvertretend für Locussolus. Auf „Throwdown“ oder „Tan Sedan“ tritt Harvey dann auch als Sänger in Erscheinung. Insgesamt kann ein aus vier A-Seiten, diversen B-Seiten und ein paar Remixen zusammengeschustertes Album die hochgesteckten Erwartungen natürlich nur enttäuschen. Das Aufregendste an dieser Unternehmung war ihre Ankündigung. Dazu passt, dass der discoide Remix der Herren Thomas und Lindstrøm ein echter Langweiler ist. Aber vielleicht erscheint eines Tages ja ein wirkliches Locussolus-Album.

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