Bei 18 Platten in vier Jahren hat es Hessle Audio aus Leeds nicht gerade eilig mit dem Veröffentlichen. Ist auch nicht nötig, denn Pangaea, Pearson Sound und Ben UFO, die das Label betreiben, haben die Zeit gut genutzt und sehr genau hingehört, wer in ihren Katalog kommt und wer nicht. Für den Stil von Hessle Audio ist ein Arbeiten an der Grenze von Dubstep zu anderen Genres typisch, vor allem House spielt für die Produzenten eine wichtige Rolle. Dabei sind die Tracks stets auf minimale Elemente reduziert, deren heterogene Zusammensetzung für die nötige Reibung sorgt. Namen wie Cosmin TRG, Joe oder Untold, die allesamt für diesen Zwischensound stehen, sind auf der ersten Compilation des Hauses sowohl mit älteren Produktionen vertreten als auch mit neuem Material, für das die mittlerweile wohl obligatorische erste von zwei CDs reserviert wurde. Dass Dubstep sich, wenn nicht in Wohlklang, so doch zumindest in etwas anderes als die gewohnte Bassmusik auflöst, kann man auch bei 1 1 6 & R i s i n g verfolgen. Aber bei Hessle Audio führt dies zu einer eigenen Sprache, die so idiosynkratisch ist, dass sich die Zusammenstellung beinahe wie ein Album anhört. Selbst „Post-Dubstep“-Star James Blake, der statt eines neuen Stücks die Alternativversion eines Tracks seiner „The Bells Sketch“-EP beigesteuert hat, fügt sich mühelos in diesen Kosmos ein. Ein Übergangsdokument, im besten Sinne des Wortes.
DIVERSE 116 & Rising (Hessle Audio)
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