Oh, ein neues Burial-Album? Und das auf dem Hamburger Label Fauxpas Musik? Für sein Debüt als Desolate hat sich Sven Weisemann in der Tat mehr als einmal beim Londoner Dubstep-Produzenten umgehört, einige Stücke auf The Invisible Insurrection sind ihrem Vorbild zum Verwechseln ähnlich. Auch hier gibt es immer wieder diese körperlos umherirrenden gesampleten Stimmen über trocken stolpernden Beats, die aus einer gott- und menschenverlassenen Ferne herüber zu hallen scheinen. „Divinus“ etwa wäre auf Burials Album Untrue nicht groß aufgefallen. Doch natürlich klingt Desolate nicht einfach wie Burial, und trotz düsterer Covergestaltung und Auftakt mit Pistolensalve verleiht Weisemann dem Album immer wieder die für ihn typische zarte Wärme, sei es mit sachte klagenden Klaviertönen oder wolkigen Streichern. Und auf manchen Tracks erkennt man sogar den vertrauten Weisemann‘schen Dubtechno, wenn auch nur dezent. Ganz gleich, woran Desolate im Einzelnen erinnert, ist Weisemann mit seinem „unsichtbaren Aufstand“ eine wunderschön tiefe Platte gelungen, in der selbst die versunkensten Bässe nicht abgründig wirken, sondern einfach ein sehr weit unten angesiedeltes Fundament legen.
DESOLATE The Invisible Insurrection (Fauxpas)
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