Frustriert, krank, pleite und angepisst – Jimmy Edgar hat während der Arbeit an seinem neuen Album offensichtlich die ganze Palette persönlicher Rückschläge durchgemacht Doch trotz aller negativer Umstände, die XXX begleitet haben, sind die Produktionen darauf von überraschender, überschäumender Euphorie und sprechen eine eindeutig körperliche Sprache, deren einzige Vokabel „Sex“ zu sein scheint. Dass dieser überschaubare Wortschatz auf Albumlänge nicht plump wirkt, liegt an den mit chirurgischer Präzision reduzierten und perfekt arrangierten Beats. Wie bei „Hot, Raw, Sex“ lässt Jimmy Edgar die einzelnen Elemente seiner Stücke leichtfüßig und gewaltig zugleich durch die Rille defilieren und definiert dabei seinen Stil neu, der nun weitaus poppiger ausfällt, als man es von dem ehemaligen Warp-Künstler erwartet hatte. So erinnert beispielsweise „Push“ an Snoop Doggs „Drop It Like It’s Hot“, während „Midnite Fone Call“ mit seinem R’n’B-mäßigen Pianosample genauso gut aus Timbalands Feder stammen könnte. Trotz allem verleugnet Jimmy Edgar nicht sein vorangegangenes Schaffen, vielmehr hat der nun bei K7 unter Vertrag genommene Künstler XXX an unzähligen Stellen mit Kleinstfragmenten früherer Produktionen gespickt und baut nun darauf die Vision seines Zukunftsfunks auf. So schließt „Function Of Your Love“ an das Intro von Color Strip an, während in der letzten Sekunde von „Physical Motion“ plötzlich ein Element aus „My Beats“ aufblitzt. XXX zeigt, dass sich Jimmy Edgar von einer Last befreit hat, die ihn bislang davon abhielt, tatsächlich einer der Großen unserer Zeit zu sein.