Steven Ellison schuf vor zwei Jahren mit seinem Werk Los Angeles das Konsensalbum schlechthin. Umso mehr trieb einen die Frage um, wie er den unquantisierten Wahnsinn dieser Platte noch toppen wollte. Cosmogramma ist die Antwort auf diese Frage, und die fällt leider zwiespältig aus. Während die älteren Stücke meist noch einem stringenten Groove folgten und trotz aller Ecken und Kanten doch ziemlich auf den Punkt gebracht waren, zerfallen die Strukturen auf Cosmogramma, bevor sie überhaupt ihren meditativen Reiz entfalten können. Flying Lotus hat sich für dieses Album diverse Musiker ins Boot geholt und den Sampleanteil deutlich reduziert. Die epischen Streicherarrangements und organischen Bassläufe verleihen dem Sound zwar deutlich mehr Tiefe, doch die cineastischen Ansätze stehen im krassen Kontrast zu den sehr Loop-fokussierten Shufflebeats. Die virtuosen Freejazz-Improvisationen wollen meist einfach nicht so recht mit den beatlastigeren Passagen zusammengehen. Trotz dieser zeitweiligen Inkohärenz gibt es aber auch immer wieder tolle Momente auf dieser Platte, die definitiv Spaß machen. Das ist meist dann der Fall, wenn in der üblichen Manier fiepende Videospiel-Klänge und abstrahierte Jazzsamples von rohen Drumsounds niedergeprügelt werden.
FLYING LOTUS Cosmogramma (Warp)
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