Wer noch daran zweifelt, dass House, Disco und Soul aus dem gleichen Stall kommen, die oder der sollte sich In The Red zu Gemüte führen, den zweiten Longplayer von Trus’me. Der Mann aus Manchester, nebenbei mit Prime Numbers Labelmacher und dazu Veranstalter des Festivals Disco 3000, zündet nun die nächste Stufe seiner Groovedefinition. Das bedeutet vor allem: mehr Song, mehr Stimmen (Paul Randolph, Amp Fiddler, Dam-Funk und Piranhahead) und mehr Soul, (zum Beispiel das Bill-Withers-Cover „Can We Pretend“). Während sich andere Produzenten bei solchen Schritten schnell verheben, gelingt David James Wolstencroft das alles ganz formidabel. Er beschränkt sich bei In The Red auf acht Tracks, die wie ein Set aufgebaut sind und trotzdem auch separat für sich stehen können. Auch wenn er als Trus’me die Königsdisziplin Songwriting nun zu beherrschen scheint, liegt seine wahre Passion nach wie vor im Editieren, Cutten und Zusammenmischen von Tracks, Klang- und Sprachfetzen. Somit ist er ähnlich wie Theo Parrish oder Moodymann im Herzen eigentlich ein DJ. Und damit ist eine weitere Brücke geschlagen: die zum HipHop. Denn Trus’mes Arbeitsweise erinnert nicht nur stark an Turntablism, HipHop gehört auch in die zu Beginn angeführte Auflistung.
TRUS’ME In The Red (Prime Numbers / Fat City)
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