burger
burger
burger

TRIBE Rebirth (Planet E)

- Advertisement -
- Advertisement -

Sie waren jung, und sie hatten ein Anliegen: Im Detroit der siebziger Jahre erprobte das Musikerkollektiv, Magazin und Plattenlabel Tribe mit frei gedachtem und gespieltem Spiritual Jazz neue Modelle für afroamerikanische Kultur – ästhetisch, ökonomisch und sozial. Vergleichbare Ansätze gab es von Strata East in New York oder AACM in Chicago. Nun hat Carl Craig, schon seit Innerzone Orchestra als Jazz-Liebhaber bekannt, die vier Original-Tribe-Gründer Wendell Harrison, Phil Ranelin, Marcus Belgrave und Doug Hammond wieder zusammengebracht und mit ihnen Rebirth eingespielt. Craig und Belgrave waren schon 2003 bei The Detroit Experiment aufeinandergetroffen. Damals allerdings hatten sich die beiden noch etwas mehr aus dem Fenster gelehnt und immerhin mäßig freien Jazz sowie kantigen Funk mit synthetischen Dissonanzen kollpopieren lassen. Diesmal jedoch kommt am Ende leider nur sämiger Funkjazz raus, durch den nur selten mal ein kubistischer Technobass lugt. Zeitgemäß gewagten Jazz spielen heute jedenfalls andere, und auch Tribe haben vor vierzig Jahren schon forderndere Musik gemacht. Nun ja, aber bis auf Craig sind die Herren ja auch schon alle Ende Sechzig/Anfang Siebzig. Da erlaubt man sich wohl mal eine Portion Sämigkeit.

In diesem Text

Weiterlesen

Features

Reisebericht Ibiza: Die Sehnsuchtsvorstellung eines Raves, den man sich zusammenfilmt

Feiern auf Ibiza ist mittlerweile so teuer, dass es sich nur noch Betuchte leisten können. Verpassen die anderen was? Wir waren vor Ort und haben nachgeschaut.

Vom Club zur Marke: Warum die Anomalie-Übernahme keine Chance für das Berliner Nachtleben ist

Das HIVE Festival übernimmt den Club Anomalie und kündigt einen Neustart an. Es könnte das Ende sein von etwas, das wir vermissen werden.

Dangermami: Die klassische Rollenverteilung umdrehen

Unser Porträt zeigt, wie die Aktivitäten der Berliner Ausnahmefigur Dangermami – Booking, Aktivismus und Auflegen – ineinandergreifen.