Nach ihrem letzten Album für Vakant hatte Alejandra Iglesias angekündigt, in Zukunft wieder ihre Gitarre unter der Wendeltreppe hervorholen und häufiger Klavier spielen zu wollen, vielleicht gar ein komplett akustisches Album aufzunehmen. Sagen wir’s so: Unter den Bedingungen von Freestyle-House der Wagon-Repair-Art hat sie das mit Anemik tatsächlich getan. Konstruktives Durcheinander ist der Bauplan für diese Tracks ohne wirkliches Zentrum. Das Percussion-Plockern ist schräg ineinander verzahnt, die Gitarren und Jazzsamples wirken wie vom Wüstenwind verblasen, die musikalische Vielsprachigkeit nimmt fast babylonische Ausmaße an – nur um zufällig in zwingende House-Formeln zu stolpern, oder besser: zu so etwas wie der Andeutung eines Hits zu werden. Ohne diesen aber simpel ausformulieren zu wollen, siehe das Stück „Westoid“ mit Langzeitkollaborateur Jorge Gonzalez als Gastsänger. Sämtliche Grooves auf dieser Platte werden von organischen Klängen und einer schwärmerischen Uneindeutigkeit derart verwischt, dass man sie sich nur auf sehr empfindsamen Floors vorstellen mag. Was unbedingt als Kompliment zu verstehen ist.
DINKY Anemik (Wagon Repair)
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