The Black Dog – die vielleicht letzten aktiven Verfechter klassischer Electronica der mittelalten Warp-Schule – scheinen sich äußerst wohl zu fühlen im Hause Soma. Davon zeugt vor allem die Tatsache, dass sie nun bereits ihr drittes Album in nur drei Jahren für das Glasgower Label veröffentlichen. Further Vexations steht ganz im Zeichen seines Vorgängers Radio Scarecrow und wird die eingefleischten Fans definitiv nicht enttäuschen. Versuchen die Herren Downie, Dust und Dust doch gar nicht erst, experimentellen Innovationsdrang anzutäuschen. Sie verlassen sich lieber ganz auf ihre Kernkompetenzen: oldschoolige Synthies und Bleeps, Distortion- und Filterspielereien gepaart mit detroitigen Streichern und einem leichten Hang zum Pathos, der dem ganzen die notwendige Dramatik verleiht. Das hat den retrofuturistischen Charme einer Raumschiff-Enterprise-Episode aus den Sechzigern, rockt aber nach wie vor jede Kommandobrücke. Besonders gut ist das Album in Momenten, in denen dann auch mal staubtrockener Acid ins Spiel kommt („You Are Only SQL“), oder aber, wenn die Tracks vollends ihrem Hang zur breitwandigen Streicherromantik nachgeben („Biomantric L-if-e“, „Kissing Someone Else’s D.O.G.“). Die zynischen Tracktitel, die sich an unsere Orwellianische Gesellschaft richten, bekennen auch noch politisch Farbe. Musikalisch sind The Black Dog dieses Mal vielleicht etwas clubbiger geraten, aber nichtsdestotrotz ist Further Vexations nach wie vor ganz die alte englische Elecronicaschule.
THE BLACK DOG Further Vexations (Soma)
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