Es gibt zu viele Minimal-Mixe, ich bin gelangweilt. Da reißt mich Cassy aus dem Schnarch: Runde Beats macht sie eckig und die Nacht zum Sturm. Cassy Britton residiert in der Berliner Panorama Bar und mixt genau so. Sexuell aufgeladen, leicht angeschmutzt, selbstbewusst und anti-konventionell. Vom radikalen Minimalisten zu einem Deep-House-Track ist es bei ihr nur einen Übergang und eine Überraschung weit. Was nicht passt, wird per eigenem Remix passend gemacht, so die „Glühwürmchen“ von Liebe ist Cool und Yassin & Arnes „Bleepy Creep“. Überhaupt verfolgt Cassy eine „alle Stile, alle Dekaden seit Summer Of Love“-Politik. In ihrem Mix entfalten deshalb DBX und Baby Ford ihre Wirkung ebenso wie Ricardo Villalobos und Redshape. Es klingt wie eine Selbstverständlichkeit, sei aber noch mal betont: Ebenso wie in Maja Classens Dokumentarfilm „Feiern“ die Panorama Bar die geheime Hauptrolle spielt, kennt Cassys Mix nur den einen Subtext: Feiern. Das kongeniale Artwork von Yusuf Etiman hilft beim Transport aus dem besonderen Raum ins alltägliche Zuhause. Effekt: Ausflippen.
Tipp: Shackleton „Blood On My Hands“, Mathias Kaden „Pentaton“, DJ Abstract „Touch“