Alle Elemente, die man in den vergangenen Jahren lieben gelernt hat und die einem dann nach einer Weile oft auch wieder aus den Ohren herausgekommen sind, treten hier auf: Latin-Percussions und „echte“ Schlagzeug-Breaks, Stimmen, die sich alle vier Takte wiederholen, minimales Geklöppel, diffuse Bläser. Aber Barem macht nicht den Fehler, Beim Treifgründkeits- und Authentizitätskrieg noch einen draufsetzen zu wollen. Er arrangiert seine Drums nicht wie von den Cheftrommlern des Rundfunk-Jazzorchesters eingespielt, sondern lässt sie wohltuend nach Maschinen klingen. Schließlich heißt Techno nicht umsonst „Techno“ und nicht „Emo“ oder „Authentico“. Auf der anderen Seite sind seine Minimal- und Abstraktionsgene auch nicht akademisch, rein funktional oder gar fundamental programmiert, der in Berlin lebende Argentinier findet einen guten Mittelweg durch den mit fiesen Fallen und Peinlichkeitsfettnäpfchen zugepflasterten Pfad und bleibt bei allen Stücken beeindruckend souverän. Kann auch alles Zufall sein, und Authentizität war Barems höchstes Anliegen. Dann können wir nur dem kleinen Gott der Composer-Software danken, dass das Vorhaben schief gegangen ist. Weniger verschwurbelt ausgedrückt: gutes Album.