New-School-Chicago und der Disco-Loop. In diesem Kontext den Namen Phil Weeks fallen zu lassen, kann nie falsch sein, hat der emsige Pariser in den letzten Jahren doch gerade in diesem klanglichen Feld wie der Teufel veröffentlicht. Eben dieser Besessenheit mag es geschuldet sein, dass sein Label Robsoul Recordings eine derart tighte Klangsignatur vorzuweisen hat, der in diesen Tagen ja gerne nachgeeifert wird. Auch sein Album markiert in diesem Sinne keine große Überraschung, überzeugt dafür jedoch durch konstantes Understatement. Zwischen Funk und Soul wird hier freimütig geschnipselt, was die Schere hergibt: Sampling-Kultur, die sich dezidiert auf Hiphop-Techniken beruft, deren Präsenz in jedem einzelnen Track latent spürbar bleibt. Problem: Die Kombination aus Soul-Sample, den gängigen Filtern und fetter Chicago-Kickdrum – ganz wichtig: bei Weeks muss es pumpen – mutet ja gerne etwas zu einfach an, vor allem, bei solch einer Affinität zum Loop. Außerdem liegt die Schwelle zum Kitsch naturgemäß nahe. Wer will allerdings bei dieser geballten Ladung losgelöster Euphorie an derlei kleine Runterbringer denken? Love Affair denkt House ganz und gar in einer körperlichen Dimension. Liebe als Bewegung. Unterhaltsam von Anfang bis Ende.
PHIL WEEKS Love Affair (Robsoul)
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