burger
burger
burger

WILDEST DREAMS Wildest Dreams (Smalltown Supersound)

- Advertisement -
- Advertisement -

Es gehört nicht nur einfach zu den Besonderheiten, sondern zur grundlegenden, popmythologischen Konstruktion der charismatischen Persona von DJ Harvey, dass seinem enormen Einfluss auf die Underground-Disco- und Balearic-Szene ein vergleichsweise schmaler Output von offiziellen Veröffentlichungen gegenübersteht. Virtuos reitet der passionierte Surfer, vom Musikmagazin Rolling Stone als Keith Richards unter den DJs charakterisiert, die Wellen der Aufmerksamkeitsökonomie. Alle Schaltjahre eine amtlich Äußerung nach der Regel: Willst du gelten, mach dich selten. Künstliche Verknappung, Organisation des Mangels, you name it. Und so ist das jüngste Harvey-Projekt Wildest Dreams als Nachfolger des Locussolus-Albums von 2011 und der Map Of Africa von 2007 zu verstehen. Das Cover zitiert die erste Solo-LP von Randy California von 1972, was durchaus eine Standortbestimmung darstellt: Ein nahezu ungebrochener, psychedelisch gefärbter Westcoast-Bluesrock ist auf den zehn Titeln von Wildest Dreams zu hören, aufgenommen vor ein paar Jahren innerhalb einer Woche, so die Legende, mit Musikern der Reggae- und Afrobeat-Bands The Lions und Orgone als gegenwärtigem Äquivalent zur LA Wrecking Crew. Vocals, Gitarrenparts und Drums hat Harvey selbst übernommen. Das Beste daran: Die Platte übertrifft tatsächlich noch die geschürte Erwartungshaltung – selten hatte Spacerock so viel Groove. Großes Kino, und natürlich unerhört sleazy, was sonst.

 


Stream: Wildest DreamsLast Ride

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.