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Das Debütalbum des Italieners Andrea Sartori ist ein gelenkiges Biest. Jedem Versuch, ihnen ein griffiges Etikett anzuheften, entwinden sich die Stücke elegant. Die sauberen elektronischen Sounds und die kristallklare Produktion sprechen die Sprache Techno. Techno allerdings im Endstadium der Bitfäule. In den von digitaler Fehlerkultur und radikalem Abbruch und Neustart geprägten Strukturen findet die Bassdrum nur sehr zaghaft und immer nur vorläufig zu so etwas wie einem geraden Beat. Ein indirekter Groove, der an den japanischen Meister des Splitter-Funks, Aoki Takamasa, erinnert, der aber fülliger, erdiger wirkt. Der Aufbau der Stücke und der trotz der Verzerrungen eher entspannte Gesamtsound weisen zum Lounge-Jazz, aber dieser Eindruck wird nicht von den minimalistischen Sounds begründet. Sartori benutzt nur wenige Samples akustischer Instrumente, und diese wenigen sind meist von ihm selbst eingespielt. Jazz meint hier auch nicht Improvisation oder modale Tonalität. Der Jazz liegt im Umgang mit dem Klangmaterial. Es wird nicht in ein Song- oder Trackschema gepresst und findet dennoch intuitiv und überraschend zueinander. Verbindlichkeit, die aus Freiheit wächst – und aus Reife, aus einer abgeklärten Lässigkeit. Was für ein Einstand.

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