Es war ein weiter Weg für PVT. Mit ihrem zweiten Album O Soundtrack My Heart, das durch die eigenwillige Schnittmenge aus wortlosem New Wave und krautigem Postrock brillierte, wurden die Australier, die damals noch Pivot hießen, 2008 auf Warp gesignt. Zwei Jahre später folgte der Vokalverlust im Bandnamen und der Zugewinn einer Gesangsstimme auf dem Nachfolger Church With No Magic, der vor allem die Hinwendung der Band zu einer Ästhetik des Elektronischen verdeutlichte. Auf dem neuen Album Homosapien, das auf dem blutjungen Label Felte Sounds aus Brooklyn erscheint, finden sich die Tugenden der beiden Vorgänger vereint. Der New-Wave-Duktus in Richard Pikes Stimme hat sich gehalten, die krautige Sperrigkeit des Warp-Debüts ist wieder da, vor allem aber haben die beiden Herzen, die seit jeher in der Bandbrust schlugen, jetzt zu einem gemeinsamen Takt gefunden. Trotz all der Spannungen und Kräfte, die zweifellos nach wie vor walten, berühren sich postrockige Sprödniss und experimentelle Elektronik hier in zärtlichen Gesten und schaffen einen eigenen Sound, der den Körper des Albums ganz und gar auszufüllen weiß. Next-Level-Pop voller Brüche und Geheimnisse. Da sollte man dabei sein.
Stream: PVT – Homosapien