burger
burger
burger

GARY BECK Bring A Friend (Soma)

- Advertisement -
- Advertisement -

Viel ist bei Gary Beck in den letzten Jahren passiert. Nachdem Richie Hawtin 2008 seinen Track „Consumed“ einer breiteren Masse vorgestellt hatte, ging es bergauf mit seiner DJ- und Produzentenkarriere. Ab diesem Zeitpunkt hat er sich mehr und mehr dem Genre des „Big Room Technos“ verschrieben und auf Labels wie Len Figures und Electric Deluxe kompromisslos komprimierte elektronische Musik produziert. Nun treibt es den Schotten aber zu seinen Landsmännern von Soma, die ja mit einer langen Albumtradition aufwarten können. Was überrascht, ist, dass Herr Beck hier durchaus Klänge präsentiert, die man so von ihm nicht erwartet hätte. Der Opener „I Read About You“ klingt zwar gewohnt pompös produziert, hat aber doch eine von einer Melodie getragenen Strahlkraft, die einen wunderschönen Einstieg ins Album bietet. Dazwischen immer wieder typische Gary Beck-Stücke wie „Hopkin“, „Unaware“, „Before The Crash“ und der Titeltrack „Bring A Friend“, welche die Zerstörung der Tanzfläche im Auge haben. Aber besonders gut gelingen ihm die unkonformen Titel seines Albums: „Skiver“ mit seinen breakbeat-artigen Off-Beats haut bei weitem nicht so auf die Pauke, erzeugt aber eine ähnliche Intensität. Bei „Little Moon“ leuchten plötzlich Streicher und Pianomelodien auf, das Tempo ist bewusst reduziert und die liebliche Qualität des Stückes überrascht zutiefst. Ähnlich auch beim zweiten Stück des Albums, „D51“, das sich recht langsam durch acidlastige Klänge immer tiefer in den Gehörgang schraubt. Und zum Abschluss beweist er noch einmal mit „Operation“, dass er auch mit den dubbigen, verschrobenen Produktionen seiner englischen Kollegen mithalten kann. Mit diesem Album zeigt Beck, dass er nicht nur abliefern, sondern auch künstlerisch aktiv gestalten kann.

 


Stream: Gary BeckBring A Friend (Snippets)

In diesem Text

Weiterlesen

Features

[REWIND2024]: So feiert die Post-Corona-Generation

Die Jungen feiern anders, sagen die Alten – aber stimmt das wirklich? Wir haben uns dort umgehört, wo man es lebt: in der Post-Corona-Generation.

[REWIND2024]: Ist das Ritual der Clubnacht noch zeitgemäß?

Hohe Preise, leere Taschen, mediokre Musik, politische Zerwürfnisse – wo steht die Clubkultur am Ende eines ernüchternden Jahres? Die GROOVE-Redaktion lässt das Jahr 2024 Revue passieren.

[REWIND 2024]: Gibt es keine Solidarität in der Clubkultur?

Aslice ist tot. Clubs sperren zu. Und die Techno-Szene postet Herz-Emojis. Dabei bräuchte Clubkultur mehr als solidarische Selbstdarstellung.