Takuma Watanabe (Foto: Presse)
Ein Künstler, dessen Name in diesem Fall nicht weiter benannt werden darf, hat sich mit Takuma Watanabe zusammengetan und einen eigenwilligen Track zwischen Industrial und Techno kreiert.
Komponist und Produzent Takuma Watanabe hat 2020 mit Félicia Atkinson und Akira Rabelais den Soundtrack zum Kurzfilm Mada Koko ni Iru geremixt und mit dem Mitte des Jahres veröffentlichten Last Afternoon ein verstörend schönes Akustik-Bildwerk geschaffen, das neben der Elektronik ein selbst zusammengestelltes Ensemble hören lässt. Der Japaner, der am Berklee Music College studiert hat, zeigt eine unwahrscheinliche Sensibilität, er deutet Konturen an ohne abstrakt zu bleiben. In Vergangenheit hat er daneben noch mit Künstler*innen wie Jonas Mekas und David Sylvian gearbeitet. Letzterer dürfte von Watanabes geschmackvoller, zurückhaltender Süße und Melancholie begeistert gewesen sein.
Text x Bruges jedoch kommt daher, als hätte man sich von Stromaes Alors On Danse beeinflussen lassen, um dann einen Techno-Track zu produzieren. Klingt aber im Vergleich zu diesem Über-Hit überhaupt nicht penetrant. Dafür düster, fast schon ins New-Waveige und Post-Punkige gleitend. Ab der Hälfte setzt dann noch ein Vocaltrack ein, und das Stück kippt über ins Experimentelle. Die Geräusch- und Rauschfetzen, die von Delay und Watanabe vielleicht erwartet wurden, erklingen nun. Die bisherige Straightness klingt dagegen ab, der Song bekommt etwas Schleppendes, Dichtes, irgendwo zwischen elektroakustischer Musik, Post-Industrial und Dark Wave. Seltsam, düster irisierend.
Delay x Takuma
A: Clouds Fall X Tactile
B: Text X Bruges
Format: Digital/Vinyl
VÖ: 05.11.21