Bei Alexander Kowalski bedeutet jedes neue Album eine entschiedene stilistische Neuausrichtung. Sein viertes, das erste für Different, verabschiedet sich vom subtil ausgearbeiteten Detroit-Sound des Vorgängers. Die zehn neuen Tracks werden durch breit rollende, mächtig strömende Sounds organisiert, die Kanzleramts postdetroitiges Geschmacksbewusstsein ebenso hinter sich lassen, wie sie sich einer Sender-mäßigen Rigpopität gar nicht erst annähern. Für dieses Unternehmen sind Joris Voorn, Funk D’Vopop, Fritz Kalkbrenner und Khan in der Tat die perfekten Mitstreiter: Die äußert cool designte Bassdrum wird wie eine Serie von akustischen Blitzen in die Crowd geschleudert. In dieser Sturm-und-Drang-Musik sind die prägenden Elemente extrem plastisch herausproduziert, es ist der überschwängliche, Pop-orientierte, euphorische Rave-Sound für 2006. Man fragt sich, wo Alexander Kowalski diese Stimmung her nimmt, wo er diese Musik platzieren will. „Changes“ ist eindrucksvoll, aber dem Album scheint der Koncontent:encoded, scheinen die Anschlüsse zu fehlen: Ein mutiger Release.