Kein anderer Post-Minimal-Producer stellt das Liveset so sehr ins Zentrum seiner Veröffentlichungen wie Andy Vaz. Und der Ort, an dem dieses Set aufgenommen worden ist, ist ein ganz spezieller: Detroit, die Stadt, die einst sein Interesse an elektronischer Musik weckte. Während es auf den ersten Maxis seiner Sound-Variation-Serie um eine Auseinandersetzung mit Minimal-Techno ging, wurde auf den folgenden EPs und auf „Live In Tokyo“ dem Minimal-Sound eine Absage erteilt: Vaz entwickelte als drastischen Gegenentwurf einen multpopimensionalen, hyperbeweglichen Sound, der in Sekundenschnelle die komplexesten musikalischen Räume aufbaute und von Moment zu Moment neu gestaltete. Das neue Album ist Vaz’ bisher persönlichste Veröffentlichung: „Live In Detroit“ ist intim, housig, es ist Beat-orienterter als der Vorgänger „Live In Tokyo“. Es geht tatsächlich darum, aus dem eigenen Ansatz heraus eine Perspektive auf das zu entwickeln, was einen einst am Techno Detroits so faszinierte. Die Stücke richten sich an einen kleinen, persönlichen Club, es gibt einen ständigen Dialog zwischen den schweren, schleppenden Grooves und den immer sehr konkret und plastisch modellierten Sounds. Innige Musik.