Mahraganat (Foto: Mosa’ab Elshamy)

Mahraganat ist seit einigen Jahren die vorherrschende Jugendkultur in Ägypten. Das Wort, das übersetzt „Festivals” heißt, bezeichnet ein Musikgenre, das unter Jugendlichen in Ägypten so populär ist wie kein anderes. Den ägyptischen Behörden ist Mahraganat allerdings schon lange ein Dorn im Auge. Nun hat das Syndikat für ägyptische Musiker*innen einen Bann über 19 junge Künstler*innen ausgesprochen und verbietet ihnen damit, sowohl öffentlich aufzutreten, als auch ihre Musik frei zu bewerben.

Mahraganat lässt sich als Mischung aus traditioneller ägyptischer Volksmusik und Sprechgesang bezeichnen. Dazu kommen elektronische Elemente und Stimmeffekte wie beispielsweise Autotune. Das Syndikat begründet seine Entscheidung damit, dass die Texte der Lieder oftmals Gewalt, Drogen und Sex verherrlichen und dadurch für eine Verrohung der Jungend sorgen würden. Einige Jurist*innen und Expert*innen sind jedoch der Meinung, dass das Verbot gegen die ägyptische Verfassung verstößt, die das Recht auf kreative Freiheit garantiert.

Man könnte also von einer Art Generationenkonflikt sprechen, in dessen Zuge konservative Strukturen versuchen, neue, unerwünschte kulturelle Strömungen zu unterbinden und zu kontrollieren. Inwieweit diese Bemühungen Erfolge zeigen, bleibt allerdings abzuwarten.

Lest dazu unser Feature über Mahraganat von 2020, in dem der Konflikt bereits aufgegriffen wird.

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