Fabrizio Rat (Foto: Presse)
Manch*e Sound-Nostalgiker*in würde wahrscheinlich behaupten, dass nahezu jedes Musikstück Jazz in sich trägt. Für manche ist Jazz eine Art Seele, die sich auf die nachfolgenden Stile übertragen hat. Für die meisten steht Jazz wohl eher für eine klare, eingängige Form wie für ausufernde Rhythmen und Improvisationen und instrumentale Arrangements. Die französische Band Bada-Bada verbindet auf ihrem neuesten Album II Jazz mit anderen Stilen, weshalb sie sich als Trans-Jazz-Trio bezeichnen. Die Mischung aus traditionellem Jazz sowie elektronischen Komponenten erinnert im einen Moment an Stücke von Radiohead. Im nächsten ist man wieder bei modernen Jazz-Combos wie Ezra Collective oder Sons Of Kemet. Die Zusammenarbeit mit Fabrizio Rat am Ende ihrer acht Track starken EP ist ein weiterer Beleg für ihre kreative Offenheit. Der französische Pianist und Produzent leitet seinen Remix ohne Umwege durch die gnadenlose Kick ein, und man kann sich in diesem Moment nur schwer vorstellen, dass in kürzester Zeit die summenden Stimmen durch epochale Trompeten abgelöst werden. Die bisher industrielle Atmosphäre des Stückes verwandelt sich schleichend durch eine unerwartete, neue Struktur und bedient die Effektivität eines brachialen Peaktime-Techno-Tracks ebenso wie das Pathos eines orchestralen Konzertstücks. Rat schafft es die Intention von Bada Bada weiterzudenken und kreiert ein melancholisches Werkzeug, dass jedem noch so düsteren Floor eine wärmende Seele einhaucht.
Hört hier unsere exklusive Premiere von „R4G3 (Fabrizio Rat remix)“:
Bada-Bada – II (Jazz-O-Tech)
01. R4G3 (remastered)
02. Venus
03. TLNN (part 2)
04. Shiva
05. Maria João
06. Bada-Bada
07. R4G3 (Fabrizio Rat remix)
08. Bada-Bada (Distant Echoes remix)
Format: Digital
VÖ: 20. November 2020