Villads Klint alias Minais B (Foto: Presse)
Der Philosoph Albert Schweitzer hat mal gesagt: „Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen seiner Mitmenschen.” So oder so ähnlich fühlt sich das neue Album Quiet Bloom des dänischen Musikers Villads Klint alias Minais B an. Denn drei Jahre nach dem Release seiner letzten LP auf Anyines setzt er sich in seinem neuesten Werk mit der Bewältigung von Trauer auseinander. In acht emotional aufgeladenen Tracks beschreibt Klint seine Rückkehr ins Leben nach dem Verlust einer geliebten Person. Das Album beinhaltet viele Gefühle von Leere und Traurigkeit, aber auch verspielte und fröhliche Momente – letztere immer mit einem Hauch von Melancholie. Orgelklänge mischen sich mit Synth-Arpeggios, der Wechsel zwischen „echt” und „unecht” findet immer wieder ganz plötzlich statt, so wie in den verschiedenen Phasen von Trauer.
Der Track „Ceremony” reiht sich nahtlos in dieses Konzept ein. Er steht in dem Album an vierter Stelle und stellt dort einen Übergang innerhalb des Bewältigungsprozesses dar. Wie der Titel bereits vermuten lässt, beginnt das Stück mit zeremoniellen, beinahe barocken Klängen. Klint, der das Album in selbstgewählter Abgeschiedenheit komponiert hat, vermittelt insbesondere in diesem Track den plötzlichen Wechsel der Gefühle durch die Vermischung von synthetischen und organischen Sounds. Auch innerhalb der Harmonien lösen sich Trauer und positive Melancholie teils abrupt ab.
Im zweiten Drittel findet der Track zu seinem Höhepunkt. Aus der Stille heraus überwältigen elektronische Akkordwände die Zuhörer. Wie im dazugehörigen Musikvideo dargestellt, beschreibt dieser Teil wohl den Moment, in dem die Trauernden loslassen müssen – oder können. Zum Ende bleibt der Track offen. Aus der Trauer heraus kann etwas Neues entstehen. So wie bei Minais B.
Hört hier unsere exklusive Trackpremiere von „Ceremony”:
Minais B – Quiet Bloom (Anyines)
1. Where We Meet
2. Weaver
3. Intermezzo I
4. Ceremony
5. Spirit Of Miiyo
6. Little Sun
7. Intermezzo II
8. Magnolia
Format: Vinyl & Digital
VÖ: 24. April 2020