Foto: Pola Sieverding (Orson)
Orson ist der Düsseldorfer Drum’n’Bass- und Jungleszene entwachsen. Nach Stationen in Köln und Wuppertal bringt er seit über 10 Jahren UK Bass-Kultur in seine Wahlheimat Berlin. Zur Blütezeit von Dubstep besuchte er regelmäßig die stilprägenden DMZ-Partys in London. „Ich will mich musikalisch nicht festlegen. Es geht mir um das, was gerade passiert“, sagte er diesen Februar im GROOVE-Portrait über sein Label Version. Hits wie „Mido” vom Produzenten Yak zeigen die stilistisch diverse Ausrichtung des Labels. Die Liebe zu Dub- und Soundsystem-Kultur ist dennoch geblieben. Seine jetzt erscheinende Delivero EP liefert eine Mischung aus niedrigem Tempo, teilweisen Ambient-Einflüssen und gar souligen Vocal-Samples; allen Produktionen gemein ist aber ein satter, dubbiger Bass.
„Toxic Waste” auf der B-Seite hat diesen Geist am ehesten verinnerlicht. Wenn auch der Track geradezu housig mit einem unscheinbaren Kick und sphärisch schwebenden Flächen beginnt. Dem Verhallen des Intros folgt ein gleichermaßen gemächliches wie brutales Bassgewummer, dessen Untiefen erst noch von Clubanlagen ausgelotet werden müssen. Eingesprenkelte Bleeps, Zischen und die hin und wieder auftauchende Ahnung von Bläsern zeugen vom Dub-Einfluss und erzeugen eine irritierend entspannte Atmosphäre, die eigentlich nicht zur Wucht des Tracks passen will. Das ist klar Musik für Connaisseure, deren Verausgabung sich meist in intensivem Nackentraining nahe der Seitenwand vom Dancefloor äußert.
Hört hier die exklusive Trackpremiere von Toxic Waste:
Orson – Delivero EP (Version)
A1. Agadir
A2. Delivero
B1. Toxic Waste
B2. Garzweiler
Format: 12″, Digital
VÖ: 11. Oktober 2019