Foto: Acid Arab whole crew © Frank Loriou
Acid Arab startete als Projekt der beiden Pariser DJs Guido Minisky und Hervé Carvalho. Nachdem sie sich auf einem Tunesien-Trip in den Eigenarten (nah)östlicher Musik verloren, formten sie 2012 die Gruppe. Was als Duo anfing, ist heute auf fünf feste Köpfe angewachsen, dazu kommt zahlreiche Studiozeit mit unterschiedlichsten Musikern verschiedenster Kulturkreise. Sie wollen das Rad nicht neu erfinden, nicht einen westlich beeinflussten Hybrid mit orientalem Klang produzieren, beanspruchen nicht die Erfindung arabischer Dance-Musik für sich. Stattdessen geht es ihnen darum, Teil der Szene zu sein, Brücken zu bauen, ungehörten Künstlern Gehör zu verschaffen, interessierten Raver*innen die Qualitäten des östlichen Raums aufzuzeigen.
Nun erscheint ihr zweites Album Jdid auf Crammed Discs, Arabisch für “neu”; eines der Highlights ist “Ejma”. Der Track entstand zusammen mit dem türkischen Vokalisten Cem Yildiz, der auch schon auf Acid Arabs Debütalbum Musique De France vertreten war. Der basslastige Synth und die invertierten Claps, die sich nach wenigen Takten umkehren, irritieren zunächst. Der Sound könnte auch einer 80er Jahre-Hymne entstammen. Der hypnotische Gesang jedoch kehrt die Stimmung um. Das subtile Drumpattern wird mit verzerrten Claps, hochgepitchten Drumrolls und verfremdeter Laute angereichert, der Synth wummert irgendwo zwischen Electro und Acid. Die dichte Atmosphäre des Tracks führt gewiss nicht an den Sunset Strip in Miami, vielmehr ist sie Zeuge schlafloser Nächte, verbracht in den Katakomben Istanbuls.
Hört hier die exklusive Trackpremiere von “Ejma feat. Cem Yildiz”:
Acid Arab – Jdid (Crammed Discs)
Tracklist:
- Staifia (feat. Radia Menel)
- Électrique Yarghol (feat. Hasan Minawi)
- Nassibi (feat. Amel Wahby)
- Club DZ 05:05
- Rimitti Dor (feat. Sofiane Saidi)
- Rajel (feat. Ammar 808)
- Soulan (feat. Les Filles de Illighadad)
- Was Was
- Ejma (feat. Cem Yildiz)
- Ras El Ain (feat. Rizan Said)
- Malek Ya Zahri (feat. Cheikha Hadjla)
Format: 2×12″, CD, Digital
VÖ: 18. Oktober 2019