Das in den späten 2000ern in Berlin gegründete Label keinemusik orientierte sich mit seinen tippenden Grooves, den kleinteiligen Melodiegebilden und den vielen Vocals am Minimal-House-Sound dieser Zeit. Die meisten Clublabel positionieren sich durch eine bestimmte Art von Groove, eine solche Definition hat man bei keinemusik immer vermisst. Während es damals als poppiges Label wahrgenommen wurde, wirkt Rampas 2016er Innervisions-Hit „Necessity“ am aktuellen, melodieverliebten Clubsound gemessen schon puristisch.
Dabei geht es Adam Port, &Me und Rampa nach wie vor nicht um ein spezifisches Verständnis von Techno und House, ihr Debütalbum ist eine überraschend heterogene Collage skizzenhafter Tracks, die verhalten, statisch und oft ein wenig melancholisch klingen. Da gibt es heruntergepitchten Keta-Pop, apokalyptische Ten-Walls-Breaks, Synthesizer-Psychedelica, klassische R’n’B-Songs, gloomigen Emo-House und lose Percussion-Stücke. Außer einem Gefühl von Verlorenheit, das sich durch das Album zieht, ist keine strukturierende Idee zu erkennen.
Stream: keinemusik – Guilt Trip