5. Hodge – Swing For The Fences (Hemlock)
Drei schwere Dancefloor-Geschütze bringt Hodge hier für Untolds Hemlock Recordings in Stellung. Los poltert die EP mit dem Titeltrack, einem krachenden, erbarmungslos swingenden Stück Loop-Techno, das seinen Funk nie verliert.
Der zweite Track „Aomamae“ existiert im selben Klanguniversum, schiebt sich aber eher zurückhaltend, gefüttert mit einer melancholischen Ahnung epischer Synth-Flächen, von unten nach vorne. Der letzte Track schließlich eiert wie ein aus dem Algorithmus geratener Fabrikroboter über den Dancefloor. Dreckig und gut, das alles. (Tim Lorenz)
4. Cosmin TRG – Afterburn / Electra (Fizic)
Die A-Seite kommt wie zu erwarten als hoch-energetischer Technotrack daher, der gleichsam voll und dennoch aufgeräumt wirkt. Dominiert vom mantraartig wiederholten Vocal-Snippet, schichten sich langsam Sirenen, Bleeps und peitschende Percussion zu einer unaufhaltsamen Welle auf.
Die B-Seite hingegen bleibt zurückhaltend, deutet mit ihren Permutationen im Subbassbereich auf TRGs Dubstep-Vergangenheit hin und besticht durch eine Detailverliebtheit für dynamische Kleinteiligkeit, die den aktuell heiß gehandelten Minimal-Neuauflagen von Cosmin TRGs rumänischen Landsleute Respekt zollt. (Leopold Hutter)
3. Sven Weisemann – Bilateral Relations (Echocord)
Manchmal ist alles ganz einfach. Inspiration und Kreativität sprießen unendlich, eine Idee fügt sich in die andere, das Ergebnis strahlt gelassen und anmutig. Solch einen Glücksmoment scheint Sven Weisemann bei der Produktion von Bilateral Relations erwischt zu haben.
Statt einer reinen Genreübung in Sachen Dub-House blitzen in allen Tracks der EP in dieser Kombination selten bis nie gehörte Sounds und Einfälle auf – im Titelsong ein subtiles Vocalsample, in „Monistic“ inspirierte Hallanwendungen und in „Decimation (Valve tR9 Mix)“ sogar eine (unpeinliche) Panflöte. Gehört in jede Herbst-Top-Ten! (Matthias Schaffhäuser)
2. GreenVision – pENE d’Amore Pt. 1 (Cocktail D’amore/Ene)
Für das Debüt von GreenVision macht das Discodromo-Label Cocktail d’Amore gemeinsame Sache mit dem japanischen Ene-Imprint aus Tokio.
Mit den beiden Tracks von „pENE d’Amore Pt. 1” überzeugt das italo-amerikanische Duo auf Anhieb. Juan Ramos und Trent verstehen es, repetitive Beharrlichkeit und spannende Progressionen unter den Cosmic-Hut zu bringen. Ob Alien-Piano-House mit Acid-Einschlag in „Surdiana“ oder, fast noch pointierter, der arabesk zwischen Balearic und Industrial oszillierende Midtempotrack „Meccanica“ – GreenVision wirken in keinem Moment eintönig oder langatmig. Und das ist ziemlich viel mehr, als sich über ziemlich viele aktuelle Veröffentlichungen sagen lässt. (Harry Schmidt)
1. Lindstrøm – Tensions (Smalltown Supersound)
Nachdem sich der norwegische Meister der Nu-Disco-Spannungsbogen zuletzt etwas rarer gemacht hatte, zeigt sich Hans-Peter Lindstrøm auf seiner aktuellen Maxi für Smalltown Supersound von seiner besten Seite.
„Tensions“ ist vom Steeldrum-Intro über die melancholischen Chords und die den Horizont aufziehenden Strings bis zur bezwingenden, von summenden Chören begeleiteten, schließlich kontrapunktisch versetzten Hookline ganz großes Kino. Knapp zwölf Minuten erreicht der balsamische Deep-House-Remix von Will Long, der bereits auf DJ Sprinkles’ Comatonse-Label veröffentlicht hat – da versteht sich der kontemplative Umgang mit predigenden Sprechstimmen fast von selbst. (Harry Schmidt)