Foto: Presse (Jenny Hval)

Das Heart Of Noise Festival naht und wird unter dem Titel Pop Life neben einem breiten Rahmenprogramm auch ein musikalisch abwechslungsreiches Line-Up bieten, das an der Schnittstelle zur Pop-Musik viel Raum für wilde Experimente bietet. Wir stellen fünf Acts vor, auf die ihr euch besonders freuen solltet!

5
Foto: Drew Weidemann

Psychic TV

Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Mit Psychic TV findet sich ein ganz besonderer Name auf dem Programm des diesjährigen Innsbrucker Festivals. Das aus der Asche von Throbbing Gristle entstandene Performance-Kollektiv um Genesis P. Orridge hält nicht nur den Guiness-Weltrekord für die meisten Releases in einem Jahr, sondern ist auch für ausufernde Live-Auftritte bekannt. Ihr 2016 erschienenes Album Alienist nahm Elemente von klassischem Südstaaten-Rock auf und ähnliche Überraschungen sind wohl auch von ihrem Heart Of Noise-Set zu erwarten.


Video: Psychic TV – Alienist (Teaser)

4

Jenny Hval

À propos Performance-Kunst: Auch die Norwegerin Jenny Hval hält nicht allzu viel von der Trennung zwischen Künstlerin und Publikum. Ihre letzten beiden Alben Apocalypse, girl und Blood Bitch wurden von kreischend bunten Shows begleitet, die elegant den Spagat zwischen Konzeptkunst und bester Unterhaltung schlugen. So wie Hval alle Kunstgriffe des klassischen Songwriters mit in ihren von Noise- und/oder Electronica geprägten Sound mit einbringt, so wird bei ihr auch das Konzert zum gruppendynamischen Gesamterlebnis, das viel Humor mit bissigen politischen Aussagen vereint.


Video: Jenny Hval – The Great Undressing

3
Foto: Seth Tisue

William Basinski

Neben Genesis P. Orridge findet sich auf dem Line-Up des Heart Of Noise noch ein anderer, altgedienter Kauz: William Basinski gehört nunmehr seit gut 30 Jahren zu den führenden Persönlichkeiten der New Yorker Experimental-Szene und hat sich nicht allein mit seinem ergreifenden Meisterwerk Disintegration Loops ein Denkmal gesetzt. Sein träger, dem Hauntology-Sound von Produzenten wie The Caretaker scheint direkt aus dem Unbewusstsein zu sickern, schiebt kurze Loops durch gewaltige Klanglandschaften. Dieses Jahr wird er auf dem Heart Of Noise vermutlich sein neues Album A Shadow In Time präsentieren, das sich mit David Bowies Vermächtnis auseinandersetzte.


Stream: William Basinski – For David Robert Jones (Excerpt)

2
Foto: UNLAND

Gas

Mit Basinski und Wolfgang Voigt haben sich eigentlich zwei gefunden. Nicht nur interessiert sich der New Yorker genauso sehr für die Kraft des Loops wie der Kölner, sondern der Kompakt-Gründer legt auch ein ähnliches Interesse an den Verbindungslinien von bildender und klanglicher Kunst an den Tag. Als Gas entzündet er langsam brennende Feuerwerke, die in diesem Jahr erstmals live zu sehen sein werden. Mit seinem neuen Album Narkopop hat Voigt natürlich auch gleich das passende Album zum diesjährigen Heart Of Noise-Motto einstecken.


Stream: Gas – Narkopop

1
Foto: Ali Sherin

Nadah El Shazly

Zwischen all den Genregrößen bietet das Heart Of Noise in diesem Jahr erneut viele Entdeckungsmöglichkeiten, was junge Talente anbelangt. Die ägyptische Musikerin Nadah El Shazly etwa ist trotz ihrer Residency im Stockholmer Studion EMS in Mitteleuropa noch kaum bekannt. Die gelernte Opernsängerin El Shazly kombiniert in ihrer Musik die arabischen Elemente ihres Heimatlands mit mal ruhigen, mal fordernden elektronischen Elementen zu einer eindringlichen Mischung aus strukturoffenem Pop und schwebenden Ambient-Sounds.


Stream: Nadah El Shazly – Afqid أفقِد (Live)


Groove präsentiert: Heart Of Noise Festival 2017
02. bis 06. Juni 2016

Line-Up: Psychic TV, Jenny Hval, Fennesz & Arve Henriksen, Willam Basinski, Monolake, Forest Swords, Ital Tek, Maja S.K. Ratkje, Islam Chipsy & EEK, Amnesia Scanner, Damien Dubrovnik, Peder Mannerfelt, Samuel Kerridge, Sote, Huerco S., Hans Platzgumer, Nadah El Shazly, Ola Saad, Restless Leg Syndrom, Michaela Senn, Bosaina, Dieb 13, Kathrin Stumreich, Cassawarrior, Champagne Mirrors

Tickets: ab 39€

diverse Veranstaltungsorte
Innsbruck
Österreich

Vorheriger ArtikelBlue Hour
Nächster ArtikelPlatten der Woche