Der harte UK-Techno der 90er erlebt seit etwa 2012 ein Comeback, das man fast nicht mehr für möglich gehalten hatte. Auch James Ruskins Label Blueprint blühte noch mal auf. Vor 20 Jahren gründete der Londoner das Label gemeinsam mit seinem Partner Richard Polson, mit dem er unter dem Namen Outline Platten produzierte. Zunnächst erschienen auf Blueprint ausschließlich Maxis von James Ruskin und Outline. Doch schon bald trafen sie mit Oliver Ho einen Produzenten, der die ersten Jahre von Blueprint mit seinen energetischen, von Jeff Mills, Robert Hood oder Jay Denham beeinflussten Techno-Tracks entscheidend prägte. Nachdem Richard Polson 2006 starb, schien es so, als sei das Label eingestellt worden. Doch drei Jahre später kehrte Blueprint zurück. Seitdem kamen Leute wie Mark Broom, Regis (mit dem James Ruskin das Projekt O/V/R betreibt), Steve Bicknell (einst Macher der Lost-Partys, das frühere Epizentrum der Londoner Technoszene) und Luke Slater zu Blueprint. James Ruskin holte aber auch jüngere Produzenten wie Blawan, Tessela oder Randomer, die ursprünglich der Bass Music- und Dubstep-Szene entstammen, mit ins Boot. Die Jubiläumscompilation Structures And Solutions verzichtet nun auf den Blick zurück. Auf den vier Maxis der Box sind 17 neue Tracks des aktuellen Blueprint-Personals enthalten. Das Spektrum reicht vom introspektiven Downtempo- Techno von The Fear Ratio (ein Projekt von Mark Broom und James Ruskin) über den straighten Industrial-Techno von Regis oder Steve Bicknell bis hin zum von UK Bass beeinflussten Sound von Truss. Der kompromisslose Techno von Blueprint schlägt die Brücke von seiner Vergangenheit in die Gegenwart.
Stream: James Ruskin & DVS1 – Page 1