„Die Zukunft ist nichts weiter als die Erinnerung an eine großartige Vergangenheit.“ So lässt sich der Titel des ersten Stücks auf Giorgio Giglis Debütalbum The Right Place Where Not To Be übersetzen, womit der italienische Produzent schon mal einen eher pessimistischen Tonfall anschlägt, ähnlich wie etwa der „Caretaker“ James Leyland Kirby. Klanglich passend zu seiner Botschaft hat Gigli einen Technostil entwickelt, der ganz im Zeichen der düster hallenden Bassräume steht, wie sie heute oft bevorzugt verwendet werden. Zugleich verfolgt er einen poetischen Ansatz, in dem sich Drone und Ambient mit nostalgischen Melodie-Ansätzen mischen, seine Musik gibt sich ebenso kaputt wie warm – eine Verlorenheit, in der man es sich einigermaßen behaglich machen kann. Was bei aller vordergründigen Neigung zur Vereinzelung wieder eine gemeinschaftsstiftende Geste sein kann – Beat und Bass halten ja nicht nur die Tracks zusammen, sondern auch die versammelten Tänzer im Club. Und dort passt die Musik immer noch sehr gut hinein. Körpermusik, deren Spannung durch eine unaufgelöste Sehnsucht aufrechterhalten wird. Insgesamt bleibt Gigli vielleicht etwas zu sehr seiner Grundformel treu, doch die beherrscht er eben auch richtig gut.
Stream: Giorgio Gigli – The Right Place Where Not To Be (Snippets)