Manbait beinhaltet Regis-Remixes und Unveröffentlichtes aus den letzten fünf Jahren. Das Ausgangsmaterial ist ansehnlich, von Raime über Dalhous, Vatican Shadow zu Tropic of Cancer oder dem Teenager-Crush von Regis, der Synthpunkband Family Sex. Die bedingungslosen Beatmonster von Regis selbst, stehen dem in ihrer alles durchdringenden Präsenz keineswegs nach. „Cu1“ von Regis’ Alias Cub fällt besonders auf, fordernd geht er direkt vom Nacken ins untere Knochenmark. Die geistesbeschwörerisch anmutende Stimme von Ike Yards „Loss“ von 1982 enthüllt sich in Regis Version als Geheimtipp und weiht das Album rituell ein. Die zerbrochenen, randomisiert wirkenden Beats stehen für die dekonstruktionsfreudige Offenheit gegenüber Rhythmusstrukturen, die Regis’ Produktionen genreübergreifend so begehrt machen. Hochqualitatives Sounddesign mit einem Hang zu gnadenlos verdichteten Atmosphären im tieferfrequenten Bereich. Extrem reduziert, hermetisch und lauernd. Trotz der geistigen Nähe zum Berghain ist das niemals dystopisch. Vielmehr geht es um eine körperlich, räumlich und zeitlich intensiv spürbare Möglichkeit der Überwindung des seriellen, digital-visuellen Imperativs dieser Zeit. Regis evolutioniert auf Manbait Stilkulturen der vergangenen dreißig Jahre und schafft dabei vielleicht genreprägend einen neuen, utopischen Regis-Sound.
Stream: Regis – Blood Witness