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Steffen Friedrich alias Filburt gehört zu jenen unermüdlichen Netzwerkern, die mit dafür verantwortlich sind, dass sich Leipzig in den vergangenen Jahren als vielbeachtete Adresse auf der elektronischen Musiklandkarte etabliert hat. Als Veranstalter und DJ seit Anfang des vergangenen Jahrzehnts aktiv, führte er mehrere Jahre lang die örtliche Plattenladen-Institution Freezone, die unter seinen Nachfolgern zu Kann Records werden sollte. Als Produzent machte sich Friedrich vor allem an der Seite von Michael Schiedt alias Good Guy Mikesh mit Platten für Permanent Vacation und Mirau einen Namen, aber auch solo oder zusammen mit Ron Deacon als RDF. Seit 2011 gehört sein Hauptaugenmerk dem eigenen Label-Projekt O*RS, auf dem er hauptsächlich Musik von Künstlern aus seiner Heimatstadt veröffentlicht. Beim Leipziger TH!NK?-Festival am Sonntag, den 26. Juli 2015, präsentiert er den Sound seines Labels auf einer eigenen Bühne. Zuvor hat er für uns zur Einstimmung einen exklusiven DJ-Mix aufgenommen.

 

Steffen, wie hast du die Stücke für den Mix ausgesucht? Gab es ein bestimmtes Konzept dafür?

Also ein spezielles Konzept gab es nicht – außer, dass sich die Musik langsam rein schuppern sollte. Bei der Auswahl der Stücke habe ich auf befreundete Labels und Künstler zurückgegriffen, sowie auf Künstler meines Labels O*RS. Ich denke, dass ich damit ein Danke für den langen Support zurück geben kann!

Wo und wie wurde der Mix aufgenommen?

Relativ unspektakulär: zuhause, mit zwei Plattenspielern und einem e&s-Mixer. Nachdem ich dann auf „Aufnahme“ gedrückt habe, ging es auch schon los.

Das TH!NK?-Festival hat seinen Ursprung im Umfeld des Clubs Distillery, mit dem du ebenfalls bereits seit langem verbunden bist. Was bedeutet das Festival für dich?

Ich spiele jetzt das vierte Mal auf dem Festival und hatte jedes mal eine richtig gute Zeit. Das besondere in diesem Jahr ist, das die Distillery mir das Vertrauen entgegen bringt eine eigene O*RS-Bühne zu betreuen, und mir auch freie Hand bei der Auswahl der Künstler gelassen hat. Danke dafür, ich freue mich schon auf einen schönen Sonntag!

Du betreibst seit 2011 das Label O*RS, dessen Schwerpunkt zwar auf House liegt, aber auch anderen Stilen offen steht. Kannst du kurz deine Philosophie für das Label erklären? Und stehen demnächst neue Releases an?

House kann man schon als einen Fokus des Labels sehen, jedoch will ich mich damit nicht auf einen Sound festlegen. So war etwa die erste LP OverDubClub ein Querschnitt der Leipziger Beatmaker-Szene. Und auch nächste LP Softeis wird eine Zusammenstellung von Ambient- und Downbeat-Stücken. Mit Grizzlys „Grizzly Cuts“ hatten wir zum Beispiel auch eine eher technoidere Platte veröffentlicht, oder auch die Kunstplatte von Felix Schneeweiß, „Bitte”, die man eher schwer einordnen kann.

Ich glaube, es gibt einfach zu gute Musik aus verschiedenen Lagern um sich zu sehr festzulegen. „Zeitlosigkeit“ ist mir wichtig, ob das immer gelingt, ist schwer zu sagen.
Wichtig ist mir ein gutes Verhältnis zu den Künstlern, die bei mir veröffentlichen und dass sie auch entspannt an die Sache herangehen. Mit 300 verkauften Platten kann ich mir auch keinen Porsche kaufen! Eines der größten Probleme, die ich heute sehe, ist, dass viele glauben, sie veröffentlichen etwas auf Platte und schon geht die große DJ-Karriere los. Da baut sich auch eine Menge Druck für alle Seiten auf. Das sollte aber nicht der Grund sein um Musik zu veröffentlichen. Darauf habe ich auch keine Lust!

Ein großer Teil der O*RS-Künstler ist in Leipzig oder der Nähe ansässig, dazu kommen befreundete Künstler aus anderen Städten. Es wird auch viel selber gemacht, gestempelt, geschnitten, geklebt, kopiert. Florian Seidel, der mich bei der Grafik unterstützt, meint auch, dass seine Philosophie learning by doing ist – und so hangeln wir uns von Release zu Release. Die aktuellen Platten sind die „SuperSingle“ von Lootbeg und die „REWORK #1“ von mir. In den nächsten Wochen kommt noch die bereits erwähnte, zweite O*RS-LP namens Softeis, eine Ambient- und Downbeat-Compilation von O*RS-Künstlern und Freunden.

 


 

Download (MP3, 320 kBit/s, 61:43 Min., 141,5 MB)

 

01. Panthera Krause – Condensed Matter – O*RS
02. Dubson – Love Adjustment – O*RS
03. Thomalla – Hamam Hotness – Riotvan
04. Jan Ketel – Girliewood – Tieffreguent
05. Lightbluemover – Ddisco – Hafendisko
06. Arsy – Sticky Fingers – Laubenpiepers Finest
07. Portable – Surrender feat. Lcio – Live At Robert Johnson
08. Pacifica – Blaze – Drumpoet Community
09. Freund Der Familie – Porentief (Aeras Skin Deep RMX) – Freund Der Familie
10. Adam Port – I Never Wear Black – Keine Musik
11. Junktion – Pale Blue Dot – Rose Records
12. Filburt – V Got It – Gradwanderung

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