Jérémy Guindo-Zegiestowski alias Bambounou aus Paris hörte im Alter von acht im Radio French Touch und Chicago House, mit sechzehn produziert er Beats für seine rappenden Buddies. 2012 veröffentlichte er als damals 22-Jähriger sein Debütalbum auf 50 Weapons. Auf Orbiting verband er den Booty Bass von Dance Mania, 2Step und UK Funky und afrikanische Rhythmen zu einer stilübergreifenden, afro-futuristischen Klangvision. Bambounou erinnerte an Actress. Wo aber Actress hermetisch und puristisch klingt, ist Bambounou offen und feierfreudig. Auf seinem zweiten Album Centrum setzt der Pariser völlig neu an. Der Klangraum hat an Tiefe gewonnen: Bass Music, Techno und seine persönlichen Überhelden Drexciya sind jetzt zentrale Referenzen. Während auf dem ersten Album die Champagner-Laune von 2Step mit den Obszönitäten von Booty Bass und der Schwerelosigkeit der afrikanischen Musik zu einem einzigartigen Stilmix verschmolzen wurden, ist das neue Album ernster. Jetzt geht es darum, die beiden großen Rhythmus-Philosophien der elektronischen Musik miteinander zu verbinden. Mit einem enormen Gespür webt er das Prinzip des Bruchs und das Prinzip des Flusses ineinander. Wieder geht es um unwahrscheinliche Begegnungen. Aber diese sind weniger stilistischer Natur. Eher werden Prinzipen verbunden: Nerdismus und Party, Wut und Ruhe oder Kontakt mit Distanz. Die Magie dieser Tracks liegt darin, dass sie mit Untolds hochgezüchteten, digitalen Soundskulpturen ebenso viel zu tun haben, wie mit Move Ds nicht zu stillender Neugierde elektronischen Klängen und ihren Formen gegenüber.
Stream: Bambounou – Centrum (Preview)